Das Statement vorweg: Ich glaube, die Fantastik ist der ideale Bereich, um sich mit politisch- und sozial-relevanten Themen auseinanderzusetzen und somit bietet die Fantastik die Möglichkeit, eine deutliche Position zu Fragen der Repräsentation, der Diversität und der Gleichberechtigung zu beziehen. Political Correctness und Social Justice Warrior sollten keine bedeutungsschweren Phrasen sein, mit denen wir um uns werfen (oder die wir gar aufeinander richten), sondern Ansätze für einen anderen Umgang miteinander, die es offen und ehrlich zu verhandeln gilt. Wo, wenn nicht in der Fantastik, können wir die Gedanken frei bewegen und alternative Denkweisen ausprobieren?

Zum Hintergrund dieser Behauptung: „Wie viel Political Correctness benötigt die Fantastik?“, fragt mein Kollege Stefan Servos in seiner aktuellen Kolumne, die zugleich als Werbung und Aufhänger für den anstehenden Live-Videotalk #geeksmeet4 fungieren soll. Dass der Artikel einen reißerischen Click-Bait-Titel bekommen hat, hilft der Diskussion vielleicht nicht unbedingt dabei, sachlich und ruhig geführt zu werden, wie auch die Kommentare auf Facebook schon anzeigen mögen. Das grundlegende Problem wird aber deutlich, nämlich dass es auch in der deutschen Fantastik-Landschaft als eine Einschränkung der kreativen Freiheiten oder als politische Bevormundung gilt, Fragen nach Diversität und Repräsentation zu stellen. Ich verstehe Stefan Servos in seiner Kolumne ausdrücklich nicht als Vertreter einer konservativen Haltung, die ruckartig auf alle Formen sexueller oder ethnischer Vielfalt mit Ablehnung und Widerstand reagiert; und doch finde ich die Stoßrichtung seines Textes problematisch.

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