Abschlusskonferenz „FutureWork“ in Karlsruhe
Arbeit von Übermorgen
Podiumsdiskussionen
Erster Veranstaltungstag – Podiumsdiskussion im ZKM mit meiner Beteiligung ab 55:30 …
Erster Veranstaltungstag – Podiumsdiskussion im ZKM mit meiner Beteiligung ab 55:30 …
Zweiter Veranstaltungstag in der IHK Karlsruhe, mit meiner Beteiligung ab 6:35:00
This talk was recorded for presentation at the International Conference for the Fantastic in the Arts (ICFA) taking place virtually from 18-20 March, 2021.
Ich habe diesen Vortrag auf der Konferenz
13-15 January 2021
A Virtual Conference Hosted by Cappadocia University, Turkey
Imagining Alternatives – die Fantastik und das Politische
11. Jahrestagung der Gesellschaft für Fantastikforschung (GFF)
in Kooperation mit der German Popular Culture Studies Association (GPCA) 10.-12. September 2020, Universität Augsburg, Deutschland
Autor Ian McEwan’s kürzliche Behauptung, dass Science Fiction nicht politisch genug wäre, ist nicht nur elitär, sondern könnte auch nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Schließlich ist die Fantastik, egal ob es sich um Science Fiction, Fantasy, Gothic oder Horror handelt, seit jeher politisch gewesen, da sie es uns ermöglicht, Alternativen zu unserer Realität zu entwerfen.
WeiterlesenEs hat sich etwas getan in Sachen Internationalisierung in den Science Fiction Studies – wo noch bis in die 2000er-Jahre hinein der einzig mögliche Austausch in den USA (und teilweise in Großbritannien) stattfand, da ist in den letzten zehn Jahren deutlich Bewegung in Forschungsgemeinde gekommen.
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Das Schaffen, Erfahren und Mitgestalten neuer Welten ist zentraler Teil des Reizes, den die Fantastik bietet – vom Erleben Mittelerdes bis hin zum Weltraum, dessen „unendliche Weiten“ in beinah ebenso unendlichen Narrativen befüllt und gekrümmt wurden. Beinah unendlich scheint auch der „Welt“-Begriff in einem solchen Kontext zu sein: Die Fantastik erschafft und variiert soziale und kulturelle Systeme, Ideologien, biologische und klimatische Bedingungen, Kosmologien, unterschiedliche Weltzeitalter etc. Sie bietet nahezu jedem (akademischen) Wissenskontext die Gelegenheit, sein Potential und Selbstverständnis in einem Möglichkeits- wie Unmöglichkeitsraum auszuloten.
Die Pluralität und das gleichzeitige Vorhandensein unterschiedlicher, ja sogar einander widersprechender Wirklichkeitskonzepte ist etablierter Topos der Kultur- und Sozialwissenschaften.[1] Problemlos lassen sich wissenschaftliche Narrative neben jene der Fantastik stellen, ohne dass deren gleichzeitiges Bestehen im selbstgesponnenen Bedeutungsgewebe der Kultur[2] einen existenziellen Antagonismus zwischen beiden hervorbrächte. Das liegt gerade nicht daran, dass die eine Erzählung wahr, die andere aber unwahr sei, sondern dass beide fiktionale Narrative im Sinne Hayden Whites sind, der davon ausgeht, dass es zwischen wissenschaftlichen und literarischen Funktionen mehr Gemeinsames als Trennendes gibt.[3] Sofern eine fantastische Erzählung innere Kohärenz aufweist, bildet sie nach Wittgenstein ebenso sinnvolle Sätze[4] wie jede andere Erzählung, es kommt ihr (in Rahmen dieses eng begrenzten Wahrheitsbegriffs) ebenso die Qualität des Wahren zu wie den Newton’schen Gesetzen. Die Akzeptanz dieser Sichtweise führt die Fantastik in ein existenzielles Problem: Wenn jede Erzählung, die sinnvolle Sätze bildet, als Aspekt des Realen wahrgenommen würde, unterschiede die Fantastik nichts mehr von anderen Erzählungen; sie verschwände.
Doch im alltäglichen Umgang wird sehr wohl eine Trennlinie zwischen Fantastik und anderen Aspekten des Realen gezogen. Wie lässt sich diese lebensweltliche Praxis mit dem zuvor Gesagten vereinen? Wie entstehen fantastische Welten, in und neben anderen multiplen Weltvorstellungen, in Produktion und Rezeption? Welche unterschiedlichen Funktionen zur Ordnung und Aneignung des Realen bringen diese Welten hervor? Texte als fantastisch zu bezeichnen ist mithin nicht mehr als eine besondere Praxis der Vergewisserung ihres fiktiven Charakters – womit sich die Frage stellt, welche Strukturen, Inhalte und Traditionen diese Praxis stimulieren.
Als fantastisch gelten Erzählungen, die in entscheidenden Bedeutungszuweisungen gegen den unserem Alltag zu Grunde gelegten Realitätenkonsens verstoßen und einen eigenen, einen Gegenrealitätenkonsens, eine „andere Welt“ etablieren. Innerhalb der Fantastik lassen sich wiederum weitere Differenzierungen dieser Zuweisungen in Genres fassen: Die Science Fiction verwendet für ihren Weltenbau zentrale Motive wie kulturelle Praktiken und Objekte (interstellares Reisen, Wurmlochgeneratoren etc.), die zwar nicht Teil des alltagsweltlichen Realitätenkonsenses sind, sich aber innerhalb eines von diesem aufgespannten Möglichkeitsraums befinden, also wenigstens als zukünftig verwirklichbar gelten können. Während der stark naturwissenschaftlich geprägte Realitätenkonsens der Moderne das Beamen nicht prinzipiell ausschließt, verneint er die Möglichkeit einer Dämonenbeschwörung grundsätzlich.
Damit jedoch die Fantasy ihre Funktion als Negativ des Realen erfüllen kann, muss wesentlichen Motiven ihres Weltenbaus ein imaginärer Charakter zugewiesen werden können. Gleichzeitig gilt die Prämisse, dass wenigstens einige Elemente dieser „Welterzählung“ anschlussfähig an den alltagsweltlichen Realitätenkonsens sein müssen. Typisch für diese Einbindungsstrategie ist die Darstellung von kulturellen Praktiken, die an etablierte Imaginationen von Historizität anknüpfen. Der Verweis auf ein an geläufige Vorstellungen des europäischen Mittelalters angelehntes Setting leistet beides in idealtypischer Weise. Einerseits distanziert er die Erzählung von der Lebenswelt des Rezipienten und verdeutlicht so deren fiktiven Charakter, andererseits greift er auf verfügbare Elemente des alltagsweltlichen Realitätenkonsenses zurück, um die Besonderheit der phantastischen Welt der Narration zu verdeutlichen.
Wolfgang Iser versteht das Fiktive „als intentionale(n) Akt“[5] des Fingierens, und „(d)as Imaginäre (…) gewissermaßen (als) das Bild, das sich der Betrachter von den Effekten des Fingierten macht.“[6] In allen Texten findet eine Art von Welterzeugung statt, und die Produktion wie Rezeption dieser Texte ist jeweils in veränderliche Kontexte und andere Narrative eingebunden. Gegenstand der Konferenz soll es sein, medienübergreifend jene Akte des Fingierens hervorzuheben und zu reflektieren, die die Erschaffung fantastischer Welten ermöglichen, sowohl auf theoretischer Basis als auch in der Beschreibung konkreter Werkzeuge und Verfahrensweisen, die fantastische Vorstellungen erzeugen.
Stefan Ekman (Universität Göteborg, Schweden)
Farah Mendlesohn (Anglia Ruskin University, UK)
Mögliche Themen:
[1] Vgl. Shmuel N. Eisenstadt, Multiple Modernities, in: Daedalus 129/1 (2000), S. 1-29, hier S. 1; Ernst Bloch, Tübinger Einleitung in die Philosophie (Suhrkamp: Frankfurt a. M., 1977), S. 146; Vgl. Claude Lévi-Strauss, Das Wilde Denken(Suhrkamp: Frankfurt a. M. 2010.
[2] Vgl. Clifford Geertz, ‚Dichte Beschreibung. Bemerkungen zu einer deutenden Theorie von Kultur‘, in: Stephan Kammer/Roger Lüdeke (Hg.), Texte zur Theorie des Textes (Stuttgart: Reclam, 2005), S. 274-292.
[3] Vgl. Hayden White, Die Bedeutung der Form. Erzählstrukturen in der Geschichtsschreibung (Fischer: Frankfurt a. M. 1990), S. 12.
[4] Vgl. Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosopicus, 4.22.
[5] Wolfgang Iser, Das Fiktive und das Imaginäre. Perspektiven literarischer Anthropologie (Suhrkamp: Frankfurt am Main 1993), S. 20.
[6] Ebd. S. 20f.
Westfälische Wilhelms-Universität Münster 22. – 24. September 2016
Kaum ein Gegenstand der zeitgenössischen Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft wird derart aktiv und kontrovers erforscht wie die Fantastik. Als theoretische Debatte federführend initiiert von Tzvetan Todorov und Roger Callois in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist die Fantastikforschung heute ein weltweit betriebenes, interdisziplinäres und brandaktuelles Forschungsfeld, das unmittelbar sinnstiftend für diverse wissenschaftliche Fachzeitschriften, Gesellschaften, Verbänden, Forschungsvorhaben und -einrichtungen ist.
Nicht zuletzt der Breite und Vielfalt der Forschungslandschaft ist es geschuldet, dass seit Beginn der modernen Debatte rege Uneinigkeit darüber herrscht, wie der Forschungsgegenstand zu definieren und zu analysieren sei. Die zentrale Frage – „Was ist Fantastik?“ – evoziert ein Antwortspektrum, welches von Negation und Trivialitätsvorwurf über minimalistische Definitionen in der Tradition von Todorov zu äußerst breiten und inklusiven Fantastikbegriffen reicht, welche die Fantastik als jede Art von Kulturprodukt konzeptionalisieren, die einem empirisch überprüfbaren Weltbild ein anderes, fantastisches gegenüberstellt und so genreprägend u.a. für (Kunst-) Märchen, Legenden, Science-Fiction und Gothic wirkt. Aktuelle und andauernde Entwicklungen in der Kultur- und Literaturtheorie (z.B. die Subjektivierung des Wirklichkeitsbegriffs, transnationale, transkulturelle und transmediale Tendenzen) heterogenisieren das Feld weiter und zeigen in beeindruckender Schärfe, wie prägend die Fantastik (als eine Struktur, Motivgruppe, Rezeptionshaltung oder Ästhetik) für die Gegenwartskultur weltweit ist. Gleichzeitig wird deutlich, wie notwendig eine Bestandsaufnahme der zeitgenössischen Fantastikforschung, ihrer Ansätze, Erkenntnissinteressen, Foki und Ergebnisse geworden ist.
Die siebte Jahrestagung der Gesellschaft für Fantastikforschung will unter dem Titel The Fantastic Now: Tendenzen der Fantastikforschung im 21. Jahrhundert genau diese Bestandsaufnahme unternehmen. Unter Einbezug einer größtmöglichen Stimmen- und Perspektivvielfalt soll die Breite und Interdisziplinarität der Fantastikforschung dargestellt und in ihren gesellschaftlichen und kulturellen Implikationen diskutiert werden. Mögliche geistes- und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen und Themen (der Literatur- Kultur- und Kunstwissenschaften ebenso wie der Soziologie, Philosophie oder der Politikwissenschaft) können sein:
Wir freuen uns sehr, dass Professor Fred Botting, eine der Koryphäen in den Bereichen Gothic Fiction und Cultural Theory, bereits als Keynote Speaker zugesagt hat. Neben weiteren profilierten Forschungsstimmen möchten wir auch den Austausch mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs sowie mit AutorInnen und Kunstschaffenden suchen und gezielt befördern.
Interessierte ForscherInnen senden bitte ein Abstract für einen 20-minütigen Vortrag in deutscher oder englischer Sprache von max. 350 Wörtern, Kontaktdaten und eine Kurzbiographie bis zum 15. Februar 2016 an gff2016@wwu.de. Einreichungen von vorstrukturierten Panels sind ebenfalls explizit erwünscht.
Die GFF vergibt zwei Stipendien für besonders förderungswürdige Vorträge von Studentinnen und Studenten (BA, MA, MEd) bzw. von Doktorandinnen und Doktoranden. Bitte machen Sie ein etwaiges Interesse bezüglich einer Förderung in Ihrer Einreichung kenntlich.
Neben dem traditionellen Austausch in Panels und Paneldiskussionen ist ein Runder Tisch zum Thema „Was kann/soll Fantastikforschung im 21. Jahrhundert leisten?“ geplant, für den Sie sich gerne als aktiver Diskutant mit einem Abstract bewerben können.
Kreative Beiträge (Lesungen, Performances, Ausstellungen, etc.) können ebenfalls sehr gerne bis zum 15. Februar 2016 vorgestellt und in einer zum jeweiligen Format passenden Kurzdarstellung per Email (gff2016@wwu.de) eingereicht werden.
Tagungsort:
Westfälische Wilhelms-Universität
Englisches Seminar
Johannisstr. 12-20
48143 Münster
Unter dem Titel „Vom Suchen, Verstehen und Teilen… Wissen in der Fantastik.“ wird vom 24. bis 27. September 2015 in der Neuen Aula der Eberhard Karls Universität Tübingen die nunmehr 6. Jahrestagung der Gesellschaft für Fantastikforschung stattfinden.
Die diesjährige Tagung ist eine Kooperation der GfF mit dem Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen und dem dort ansässigen Zentrum für Animationsforschung. Die sechste Jahrestagung möchte sich aus interdisziplinärer Perspektive der vielfältigen Funktion und Bedeutung des Wissens in der Fantastik widmen.
Das Programm startet am 24. September 2015 um 14 Uhr mit der Begrüßung durch Dr. Meike Uhrig, Koordinatorin des Zentrums für Animationsforschung der Universität Tübingen, und Dr. Lars Schmeink, Vorsitzender der Gesellschaft für Fantastikforschung und endet am 27. September 2015 gegen 16 Uhr.
Neben Beiträgen aus verschiedensten Feldern der Fantastikforschung konnten wir Jeffrey Weinstock und Steffen Hantke als Keynote Sprecher gewinnen.
Professor Dr. Jeffrey Weinstock ist Professor am English Department der Central Michigan University, Mt. Pleasant USA, Autor und weltweit einer der führenden Experten im Bereich Gothic-Forschung. Mit seinem Vortrag über „Epistemic Thinking, Weird Fiction, and Lovecraft’s Blasphemous Knowledge“ gibt er auf der Jahrestagung in seiner Keynote einen Einblick in seine vielfach ausgezeichnete Forschung, die neben Gothic unter anderem auch Cultural Studies, Ansätze zu Popkultur sowie amerikanische Literatur umfasst.
Professor Dr. Steffen Hantke ist Professor am American Studies Department der Sogang University in Seoul, Südkorea und einschlägiger Experte im Bereich des Science-Fiction- und Horrorfilms. Unter seinen Veröffentlichungen finden sich Standardwerke der Fantastikforschung. In seinem Vortrag mit dem Titel „Everything You Always Wanted to Know About the Bomb and Never Dared to Ask: Learning about the Bomb from 1950s Horror and Science Fiction Films“ wird er sich mit den reziproken Einflüssen von Fiktion und Weltgeschichte befassen.
Im Rahmenprogramm wird uns Martin Wambsganß mit seiner Truppe musikalisch in fantastische Stimmung bringen und Daniel Illger stellt seinen neuen Roman „Skargat“ (erschienen bei Klett-Cotta) vor. Das Kino Arsenal wird in einem GfF-Special „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (Reiniger 1926) für uns zeigen. Ergänzt wird dieser Rahmenprogrammpunkt durch einen Besuch der Lotte-Reiniger-Ausstellung (einer Pionierin des fantastischen Films) im Stadtmuseum Tübingen.
5. Jahrestagung der Gesellschaft für Fantastikforschung
vom 11. – 14. September
an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
>> Programm
4. Jahrestagung der Gesellschaft für Fantastikforschung
Gemeinsam mit den 33. Wetzlarer Tagen der Phantastik
26.09. – 29.09.2013
an der Justus-Liebig-Universität Gießen,
in den Räumen der Phantastischen Bibliothek und der Stadthalle Wetzlar.
Ausgerichtet durch die
Sektion 10 – „Phantastische Welten“
des Gießener Graduiertenzentrums Kulturwissenschaften
in Kooperation mit der Phantastischen Bibliothek Wetzlar,
unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Annette Simonis.
>> Programm